Fast and Bulbous

Im Potlach, einem Treffpunkt nicht nur für die Musikszene, tauchte eines Tages ein Freak aus den USA auf. Er hieß „Dick“ und hatte eine uralte Fender Stratocaster im Gepäck.

Er sei auf der Durchreise und auf der Suche nach Musikern für sein Blues –Trio. Dick hatte es wirklich drauf!- Blues at its best. Nach einigen Sessions ging´s ins „Da Luigi“. Dort war Dick Dauergast und bestellte sich immer Spiegelei und Bratkartoffel, obwohl es eigentlich ein italienisches Restaurant war. Dick, Thomas Römer und W.S. gründeten nach einigen Gläsern „Lambrusco“ das Blues-Trio „FAST AND BULBOUS“. Der Name kam aus der wortartistischen Lyrik des Künstlers Captain Beefheart, der ein Spezel von Frank Zappa war. Unsere Set-List mit Blues-Nummern war eher bodenständig: Einige Songs von „Ansley Dunbar and the Retaliation-band“ und viele Blues–Klassiker. Die Gesangsparts übernahm Dick. Sie waren recht kurz, dafür waren die Gitarren-Solis umso länger.
Als Chauffeur war Rainer Schwander dabei. Er hatte einen Mercedes Leichenwagen inclusive schwarzen Zylinder ersteigert. Da gingen vier Personen und das ganze Equipment rein. Derart ausgestattet fuhren wir am Kasernen-Gate der US-Army in Bad Kissingen vor. Die Verhandlungen mit dem Posten am Gate führte Dick, und nach einer Weile wurden wir schließlich auch durchgewinkt und konnten unseren Gig spielen. Ein bisschen mehr Publikum, außer den GIs, hätte es schon sein können. Es lief aber ganz gut. Dick wollte hinfort in allen „Bad-Towns“ in Germany spielen. Da hatte er noch einiges vor sich!- Eines Tages war er, so plötzlich wie er gekommen war, ebenso plötzlich wieder verschwunden. – Thomas und W.S. hatten ihre Lektion „Blues“ gelernt.